Kinderrechte – Bildung – Beteiligung. Perspektiven aus Theorie und Praxis


Waltraud Grillitsch, Florian Kerschbaumer, Christian Oswald und Josefine Scherling (2023): Kinderrechte – Bildung – Beteiligung. Perspektiven aus Theorie und Praxis. Weinheim (Beltz Juventa) 2023, 357 S., 58,00 € 

Der Sammelband von Waltraud Grillitsch, Florian Kerschbaumer, Christian Oswald und Josefine Scherling bietet vor dem Hintergrund der UN-Kinderrechtskonvention unterschiedliche Blickwinkel auf Kinderrechte mit dem Fokus auf Beteiligung und Bildung. Die Beiträge wurden von Autor*innen mit unterschiedlichen Professionen und (inter-)nationalen Hintergründen verfasst. Verknüpfungen zwischen Theorie und Praxis, Historie und aktuellen Praxisbeispielen werden durch regionale und internationale Perspektiven ergänzt und ermöglichen einen umfangreichen Kinderrechtsdiskurs. Ursprung des Werks liegt in der Konzeption, Beantragung und Umsetzung zweier Drittmittelprojekte, die von 2014 bis 2020 mit Beteiligung von Wissenschaftler*innen der Kärntner Hochschullandschaft. Das Projekt JeKi – Jugendliche erforschen Kinderrechte (2014–2017) setzte mit einfachen Methoden im Rahmen vom schulischen Unterrichts Wissensaneignung und -reflexion zum Thema Kinderrechte bei Schüler*innen und Lehrkräften um. Das Projekt Jugendbeteiligung im Zeitalter der Beschleunigung (2019-2020) ging den Historischen Spuren Kärntens und insbesondere den politisch demokratischen Partizipationschancen nach. Vor allem das begründungstheoretische Konzept des JeKi-Projekts sowie das daraus resultierende kollegiale Netzwerk bilden den inhaltlichen Kern dieses Bandes. 

Das Kapitel Forschung und Theorie speist sich aus subjektphilosophischen Diskussionen, kritischen hermeneutischen Analysen (u.a. zur Agenda 2030), wissenschaftlichen Forschungsprojekten (etwa aus dem Kita-Bereich und (Hoch-)Schulkontext), historisch-philosophischen Reflexionen über verschiedene Konzeptionen der Menschenwürde sowie aktuellen Studien (im europäischen Raum) zum aktuellen Stand der Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention. Anschließend werden im Kapitel Praxis und Reflexion vielfältige Best-Practice-Beispiele für Jugendbeteiligung vorgestellt, darunter internationale Initiativen sowie kommunale Projekte. Es beleuchtet die Problematik der Scheinpartizipation, bei der junge Menschen (politisch) instrumentalisiert werden. Die Bedeutung des Erlernens und aktiven Lebens von Partizipation wird betont, ergänzt durch praktische Beispiele aus (informellen) Bildungsräumen, die auf Partizipationsförderung abzielen. Die Kinderrechtekonvention ist der gemeinsame Bezugspunkt aller Artikel, dabei betonen die Herausgerber*innen, dass das Konzept der Kinderrechtlichkeit nicht zwangsläufig direkt mit der rechtlichen Reform der UN-Kinderrechtskonvention korreliert. 

Der Sammelband beginnt mit dem Essay „Kinderrechte und die Perspektiven des Subjekts“ über subjektorientierte Zugänge in Kinderrechtsdiskursen und übt…

Weiterlesen mit JOURNAL+

Lesen Sie diesen und alle weiteren Beiträge aus dem Journal für politische Bildung im günstigen Abonnement.
Mit Ihrem Abonnement erhalten Sie die vier gedruckten Journal-Ausgaben im Jahr sowie vollen Zugriff auf alle Journal+ Beiträge des Online-Angebots.
Jetzt abonnieren
Sie haben das Journal für politische Bildung bereits abonniert?
Jetzt anmelden

Die Rezensentin

Vera Prieß, B.A. Soziale Arbeit und aktuell Studentin im Masterstudiengang Sozialmanagement, Beteiligungskoordinatorin in einem Berliner Bezirksamt und Kinderrechtsaktivistin in Berlin.

Ein Beitrag aus

Neu