Geschlechterperspektiven sind Zukunftsperspektiven

Innovation, Wandel und neue Narrative im dritten Sektor

In der Agenda 2030 sind 17 Nachhaltigkeitsziele festgeschrieben. Dazu gehören die Beseitigung von Geschlechterungleichheiten und der gerechtere Zugang zu ­Bildung. Angesichts des krisenhaften Weltbildes wirken heute beide utopisch und unerreichbar. Wie beide Ziele gemeinsam gedacht werden können, zeigen Vereine wie FAIR SHARE e.V. und das Deutsche Youth For Understanding Komitee e.V. Statt zu resignieren, machen sie sich auf den Weg und zeigen, wie zivilgesellschaftliche Organisationen mit neuen Narrativen und sozialen Innovationen zum Wandel ­beitragen können – damit aus Utopien gesellschaftliche Wirklichkeit wird. 

Wir leben in einer Welt, in der Krisen allgegenwärtig sind. Die Herausforderungen unserer Zeit sind gigantisch und komplex: Klimakrise, Pandemie, Kriege und ungelöste Konflikte sowie die ungerechte Verteilung des Reichtums sind die bestimmenden Themen. Insbesondere unter jungen Menschen macht sich Pessimismus breit. Jüngst macht die Jugendstudie 2022 der Vodafone Stiftung deutlich, dass die wenigsten das Gefühl haben, Politik beeinflussen oder durch ihr eigenes Handeln zu gesellschaftlichem Wandel beitragen zu können. Schon das politische System in Deutschland wird als zu schwerfällig erlebt, als dass es die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen lösen könnte – von einer grenzüberschreitenden Verständigung und Zusammenarbeit mit Menschen und Systemen, die in anderen Ländern wirken, ganz zu schweigen. Wer nach einem guten Kompass und einer Vision sucht, die Mut macht, kann den Blick auf die Agenda 2030 richten. Das bisher anspruchsvollste Programm für eine nachhaltige globale Entwicklung, das 2015 von allen Staats- und Regierungschef*innen der UN-Mitgliedsstaaten verabschiedet wurde, zeigt auf, in welchen Bereichen gehandelt werden muss. 

Der Dritte Sektor steht für gemeinnützige Organisationen, die sich ganz allgemein für das Gemeinwohl der Gesellschaft einsetzen und keine Gewinnabsichten verfolgen. Hierzu zählen beispielsweise Vereine, Stiftungen, Wohlfahrtsverbände und Non-Profit-Organisationen. Sie werden in der Regel dort tätig, wo weder der Staat noch die Privatwirtschaft agieren und sind typischerweise im sozialen Bereich angesiedelt und auch durch ehrenamtliche Strukturen geprägt.

Die 17 Ziele für sozial, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige Entwicklung, auf die man sich verständigt hat (Sustainable Development Goals, SDGs), sind allesamt ambitioniert. Bis 2030 soll ein epochaler…

Weiterlesen mit JOURNAL+

Lesen Sie diesen und alle weiteren Beiträge aus dem Journal für politische Bildung im günstigen Abonnement.
Mit Ihrem Abonnement erhalten Sie die vier gedruckten Journal-Ausgaben im Jahr sowie vollen Zugriff auf alle Journal+ Beiträge des Online-Angebots.
Jetzt abonnieren
Sie haben das Journal für politische Bildung bereits abonniert?
Jetzt anmelden

Die Autorin

Jantje Theege, Sprach- und Medienwissenschaftlerin, ist stellv. Geschäftsführerin beim Deutschen YFU Komitee e.V. Sie setzt sich für eine Verbesserung der politischen Rahmen­bedingungen für Austausch ein, damit Global Education zum Bildungsstandard wird.

Ein Beitrag aus

Neu