Politische Bildung braucht Begegnung

Das zweijährige, hybride Bildungsprojekt „Postmigrantische Europa­reise. Eine Europareise zur Entwicklung jugendgerechter Formate mit jungen Peers gegen rechte Erzählungen über Europa“ der Schwarzkopf Stiftung Junges Europa (2020–2021) wurde erstmals als transnationaler, postmigrantischer Austauschraum zu Realitäten von Migrationsgesellschaften in Europa durchgeführt. Ziel war es, nationale Debatten über Identität und Migration zu europäisieren und gemeinsam an zukunftsfähigen Narrativen über und um Europa mit jungen Black and People of Color (BPoC) zu arbeiten. Umgesetzt wurde es durch den Programmbereich „Bildung und Reisen“ der Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa, finanziert durch die Bundeszentrale für politische Bildung.

Ziele des Projekts
Das übergeordnete Ziel des Projekts bestand darin, dominante Narrative und Perspektiven auf Europa zu dezentrieren und „ein Verantwortungsgefühl für das, was in, um und wegen Europa geschieht, zu schaffen, einschließlich des Bewusstseins, dass die europäische Demokratie ein Privileg ist und ständig erneuert werden muss“ (Ohana 2020). 

Zentrales Element des Projektes war eine digital und analog reisende Gruppe junger Menschen aus verschiedenen Communities. Dabei wurde das Ziel verfolgt, ihnen Lernräume für die Einführung in aktuelle Wissenschafts- und Communitydiskurse bereitzustellen, sie zu befähigen sich an Diskursen zu beteiligen und diese zu analysieren und weiterzuentwickeln. Communityorientierte Handlungsstrategien und Methoden für ihre politische Bildungsarbeit vor Ort zu entwickeln und langfris­tig praktisch umzusetzen, war darüber hinaus eine Zielsetzung. Ein zentrales Anliegen lag auch im Abbau von Barrieren und in der Beteiligung an einem Diskurs über ein offenes, postnationales und inklusives Europa. Vor diesem Hintergrund förderte das Projekt junge Menschen dabei, reisend gemeinsame, inklusive und zukunftsfähige europäische Narrative zu entwickeln. 

Folgende übergeordnete Ziele wurden für das Projekt festgelegt: 
  1. Europäische Zusammensetzung und Austausch innerhalb der Gruppe, um national geführte Debatten um Migration, Zugehörigkeit und Ausgrenzung zu europäisieren. Darüber hinaus sollte Multiplikator*innen die Möglichkeit geboten werden, einen digitalen europäischen Austausch und Bestärkungsraum durch die Entwicklung und Bespielung eines sachbezogenen Instagram-Kanals zum Thema zu erhalten. 
  2. Bewusstsein für Ungleichwertigkeitsideologien und ihre Bedeutung für (Migrations-)Gesellschaften schaffen, um durch Begegnung und Austausch mit Akteur*innen, Organisationen und Verbänden…

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Der Autor

Fikri Anıl Altıntaş, M.A, ist Projektmanager der Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa im Programmbereich Bildung & Reisen. Neben dem Reisestipendienprogramm betreut er den Instagram-Kanal „Beyond A Single Story“ der Informations-und Austauschplattformen zu (post-)migrantischen Lebensrealitäten für Multiplikator*innen der Kinder- und Jugendhilfe des Kompetenznetzwerkes ‚Zusammenleben in der Migrationsgesellschaft‘.

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