Lernen durch Fragen

Tina Leber, Saskia Staible (2022): Frag mal! Kennenlernen/Geschlecht/Demokratie/ Werte/Digitalität. Essen (by AVIN Bildung*Grafix*Coaching), 19,00 € je Set (incl. Methodenheft). www.avin-formate.de 


Fünf Fragensets mit dem Titel „Frag mal!“ sowie ein zugehöriges Methodenheft befassen sich mit den Themenbereichen Geschlecht, Digitalität, Kennenlernen, Werte und Demokratie. Zu jedem Themenbereich gibt es ein Set mit jeweils 36 Reflexionsfragen, die „zum Einsatz in gesprächsorientierten Bildungsformaten mit Jugendlichen und junge Erwachsenen“ entwickelt worden sind.

In dem Methodenheft werden sieben Beispiele zum Einsatz der Fragekarten skizziert, die eine vielfältig-spielerische Auseinandersetzung und einen produktiven Meinungsaustausch mit den Themen anregen und ermöglichen sollen. Bei allen kurz gehaltenen Fragen ist den Autorinnen die offene und einladende Dimension sowie eine Gruppenatmosphäre wichtig, die zum Mitmachen einlädt. Das gilt für den Auftakt von Veranstaltungen bzw. den Einstieg in ein Thema, für Vertiefungen in den weiteren Phasen, für die Reflexion eigener und das Kennenlernen anderer Erfahrungen und Positionen.

Die sieben Beispiele bzw. methodischen Vorgehensweisen werden für alle fünf Themenbereiche mit einer einheitlichen Struktur jeweils auf einer Seite prägnant vorgestellt. Dazu zählen zunächst die unterschiedlichen Settings, die kurz erläutert werden; es sind u. a. Fragekarten zum Seminarauftakt, zum Austausch, zur Vertiefung oder um eine spezifische Perspektive einzunehmen. Die Arrangements sind immer mit Gruppenaktivitäten (Plakaten, Arbeiten an Tischen) verbunden, in die sich alle Teilnehmer*innen einbringen. So wird – um zwei Beispiele anzudeuten – in einer Methode angeregt, dass „alle reihum eine Karte vom Stapel ziehen, ihre Frage laut vorlesen und sie spontan im Plenum beantworten“. Dann soll in Kleingruppen eine spezifische „Perspektivenbrille“ pro Person eingenommen werden, und „die Teilnehmer*innen sollen in die gezogene Rolle schlüpfen und die Frage aus der spezifischen Perspektive beantworten“.

Für die jeweiligen Methoden folgen Hinweise, was zu beachten ist, dann auch zu Alternativen und zu Ergänzungen. Diese gibt es u. a. zu Onlineseminaren, zum Modus der Auswahl von Karten oder auch einer weiteren, späteren Kommentierung. Die Methoden werden auch Übungen genannt und schließen mit Fragen zur Refle­xion ab. Mit ihnen sollen die Übung und die gemachten Erfahrungen vergegenwärtigt werden, soll formuliert werden was offen geblieben ist bzw. weiter zu klären wäre.

Aus der Vielzahl der jeweils 36 Fragen sollen vier ausgewählte Beispiele zeigen, welche Fragen gezogen werden können und was dann Thema und Anlass klärender Gespräche ist. Zu „Geschlecht“ können das sein: „Was bestimmt, wer wir sind? Was unterscheidet die Geschlechter? Wer steht am Grill? Gibt es…

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Der Rezensent

Prof. em. Dr. Benno Hafeneger, lehrte ­ und forscht an der Philipps-Universität Marburg zu „Jugend und außer­schulischer Jugendbildung und rechtem Extremismus“ und ist Mitglied der Journal-­Redaktion.

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