#HEIMAT reloaded – Kampagnen für eine lebendige Zivilgesellschaft
Deutschland ist ein traditionelles Einwanderungsland. Inzwischen hat jeder fünfte hier lebende Mensch eine Migrationsbiografie. Auf diese Herausforderung muss die politische Bildung in ihrer Struktur reagieren, indem Zielgruppen wie Bürger*innen mit Migrationsbiografie und Menschen in strukturschwachen Regionen oder herausfordernden Lebenslagen den eigenen Blickwinkel überprüfen und neue Zugänge finden können. Um dies realisieren zu können, haben sich im Gemeinschaftsprojekt des Arbeitskreis Demokratischer Bildungswerke (ADB) #HEIMAT reloaded – Kampagnen für eine lebendige Zivilgesellschaft das Haus Neuland (Bielefeld), das Herbert-Wehner-Werk (Dresden) und die Franken-Akademie Schloss Schney (Lichtenfels) zusammengeschlossen.
Auch für dieses Projekt gilt, dass die Corona-Pandemie unser aller Leben in den letzten Jahren derart beeinflusst und eingeschränkt hat, dass die Durchführung von Projekten der politischen Bildung unter erschwerten Bedingungen stattfanden und -finden.
Haus Neuland: #RealTalk – Deutschrap als Zugang der politischen Bildung
Die Bildungsstätte Haus Neuland verfolgt mit seiner Kampagne die Implementierung von diversitätsorientierten und empowernden Bildungsansätzen in der politischen Jugendbildung. Um Jugendliche abseits der weißdeutschen Mehrheitsgesellschaft für die politische Bildung zu gewinnen, bedarf es eines passenden Transportmediums, welches die Brücke zwischen der Lebenswelt der Jugendlichen und den politisch/gesellschaftlichen Fragen unserer Zeit darstellt. Als Leser*in können Sie an dieser Stelle reflektieren, was Sie in ihrer Teenagerzeit politisiert hat. Einige werden sicherlich an einen Song oder an ein Album denken. Musik ist schon über Generationen hinweg Ausdruck und zugleich Einflussfaktor für die Verhandlung politischer Fragen und Themen im Jugendalter, oft auch darüber hinaus. Mit Blick auf das aktuell dominante Genre beschäftigen wir uns mit dem Deutschrap in all seinen positiven und negativen Ausprägungen.
Deutschrap war schon immer ein Genre, welches den Stimmlosen eine Stimme geben wollte und Themen, Wünsche sowie Probleme abseits der Mehrheitsgesellschaft verhandelt. Im Rahmen des Modellprojekts #HEIMAT reloaded bietet das Haus Neuland Feriencamps mit den Schwerpunkten Deutschrap und politische Bildung für Jugendliche an. Durch die Arbeit mit Songtexten und Musikvideos lernen die Teilnehmer*innen, ihre eigene politische Haltung zu formulieren, zu reflektieren und kritisch zu urteilen. Neben der kritischen Auseinandersetzung spielen auch das Produzieren und Präsentieren eine wichtige Rolle. Über das gesamte Camp erarbeiten die Teilnehmer*innen mit den Rappern Tenor, S. Castro und Ezel ihren eigenen Rap-Song. Sie lernen ihren eigenen Standpunkt zu sozialen und politischen Themen zu finden, künstlerisch in einem Song zu verbalisieren und in Form eines professionell aufgenommenen Songs medial zu inszenieren. Das Feriencamp wurde…
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