Gute Demokratiebildung partizipativ entwickeln
Das Reflexionstool für starke Kooperationen in Demokratieprojekten
Gute Demokratiebildung entsteht vor Ort und durch das Aushandeln der beteiligten Akteur*innen mit ihren diversen Perspektiven. Die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) hat ein digitales Reflexionstool entwickelt, das diese Qualitätsarbeit in der Praxis unterstützt. Es ist eine Arbeitshilfe zur Selbsteinschätzung, Reflexion und Anregung für kooperative Demokratieprojekte. Seit 2020 erarbeitet die DKJS in einem partizipativen Entwicklungsprozess Qualitätskriterien und beteiligt dabei alle relevanten Akteur*innen wie beispielsweise Schulsozialarbeiter*innen und außerschulische Bildner*innen. Die Kriterien bilden keinen geschlossenen Rahmen, der Qualität in ein Richtig und Falsch abgrenzt. Vielmehr sind sie ein Angebot, Werkzeug und Impuls zum Ausprobieren, Loslegen und Weitermachen. Das Reflexionstool ist online verfügbar. Sie sind herzlich eingeladen, damit zu arbeiten.
Die Entwicklung als lernender Prozess
Im Kompetenznetzwerk „Demokratiebildung
im Jugendalter“ hat sich die DKJS das
Ziel gesetzt, Kriterien bedarfsgerecht und
praxisorientiert zu entwickeln und zu verbreiten.
Der Entwicklungsprozess war offen
als lernendes Projekt gestaltet: Suchend,
fragend und verschiedene Expertisen und
Perspektiven einbeziehend.
In einer ausführlichen Vorbereitung analysierte
die DKJS zunächst Bedarfe und reflektierte
eigene Expertisen. Erfahrungen aus
vorherigen Programmen, die Analyse des
15. Kinder- und Jugendberichts und weitere
Recherchen zeigen, dass Kooperationen
zwischen schulischen und außerschulischen
Akteur*innen große Chancen für die Demokratiebildung
mit jungen Menschen bieten,
die Potenziale dieser Kooperationen jedoch
noch nicht ausgeschöpft sind.
Auf dieser Grundlage und mit der Idee
von Qualitätskriterien beauftragte die DKJS
eine wissenschaftliche Synopse. Das Forschungsteam
um Prof. Dr. Silvia-Iris Beutel,
Prof. Dr. Markus Gloe und Prof. Dr. Sören
Torrau hat die Sichtweisen Jugendlicher
auf die Qualität kooperativer Demokratiebildung
erhoben und die bisherigen Qualitätsbeschreibungen
kooperativer Demokratiebildung
auf den Prüfstand gestellt.
Das Ergebnis sowie eine Zusammenfassung
finden Sie als Download auf openion.de unter
dem Titel „Wie gute Demokratiebildung
für junge Menschen gelingt“. Die zentralen
Erkenntnisse waren: Die Perspektive
der Jugendlichen wird in Handreichungen
kaum berücksichtigt. Häufig werden strukturelle
Kriterien genannt, pädagogische
und inhaltliche Kriterien stehen allerdings
im Hintergrund. Zugleich existiert eine Vielzahl
an wertvollen Beschreibungen und
Arbeitsmaterialien. Für eine wirkungsvolle
Umsetzung entschied sich die DKJS dafür,,
Qualitätskriterien für kooperative Demokratiebildungsprojekte
mit den folgenden
Schwerpunkten zu entwickeln:
- Partizipativer Ansatz: Der Entwicklungsprozess
bezieht…
Weiterlesen mit JOURNAL+
Lesen Sie diesen und alle weiteren Beiträge aus dem Journal für politische Bildung im günstigen Abonnement.Mit Ihrem Abonnement erhalten Sie die vier gedruckten Journal-Ausgaben im Jahr sowie vollen Zugriff auf alle Journal+ Beiträge des Online-Angebots.Jetzt abonnierenSie haben das Journal für politische Bildung bereits abonniert?Jetzt anmelden
Die Autor*innen
Kathrin Fehse, M. A., Programmleiterin bei der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung im Kompetenznetzwerk „Demokratiebildung im Jugendalter“
Maximilian Lorenz, M. A., Programmmitarbeiter