Partizipative Praxisforschung an der Schnittstelle von politischer Bildung und Offener Kinder- und Jugendarbeit
Politische Bildung wird in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit breit diskutiert. In
dem Forschungsprojekt „momente“ der TH Köln werden partizipative Praxisforschungformate
erprobt, die angewandte
Grundlagenforschung, Wissenstransfer
und Qualitätsentwicklung
zusammendenken. Die Frage, welche Bedeutung die
politische
Bildung in dem Feld der OKJA hat, steht dabei im Fokus.
In diesem Beitrag möchten wir anhand des Praxisforschungsprojekts
„momente - Politische Bildung
und Offene Kinder- und Jugendarbeit in NRW“
(2021-2024) den Ansatz partizipatorischer Praxisforschung
vorstellen, wie er an dem 2009 von
Andreas Thimmel und Yasmine Chehata gegründeten
Forschungsschwerpunkt Nonformale Bildung
der TH Köln umgesetzt wird. „momente“ ist eins
von drei Praxisforschungsprojekten, das seit 2021
die Weiterentwicklung des Themen- und Diskursfeldes
‚Politische Bildung und Offene Kinder- und
Jugendarbeit’ verfolgt. Das besondere Profil des Forschungsschwerpunktes
liegt in der drittmittelfinanzierten Praxisund
Grundlagenforschung in den Themenfeldern
Jugend, (non-formale) Bildung und Soziale Arbeit.
Die Gründung des Forschungsschwerpunktes kann
auch als eine Reaktion auf ein seit den letzten
Jahrzehnten zunehmendes Interesse und die Relevanzsetzung
wissenschaftlicher Reflexion von
Seiten der Praxisakteur*innen aus dem breiten
Feld der Kinder- und Jugendarbeit verstanden
werden. Das Interesse an jugendpolitischen Themen
und der politischen Bildung nehmen einen
zentralen Platz am Forschungsschwerpunkt ein.
Wissenschaftliche Praxis Begleitung:
Von der Evaluationsforschung zur
Praxisforschung
Das Selbstverständnis als Forschungsschwerpunkt
an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften
(HAW) verweist auf eine enge Verknüpfung
von Ausbildung, Wissenschaft und Praxis. Im
Bereich der non-formalen Bildung ergaben sich
zudem eine Reihe an Gelegenheiten, aus denen
sich ein feldspezifischer gemeinsamer Diskurszusammenhang
von Wissenschaft, fachpolitischen
Gremien, Netzwerken, Förderinstitutionen und
Praxis entwickelt hat, in dem neben theoriekonzeptionellen
und fachpolitischen Entwicklungen
immer auch die jeweils konkreten Rahmen- und
Arbeitsbedingungen non-formaler Bildungspraxis
debattiert werden können.
Praxisforschung zielt im Wesentlichen darauf ab,
Praxis „in ihren jeweiligen Handlungszusammenhängen,
Auftragsbestimmungen und konzeptionellen
Verdichtungen ernst zu nehmen und zu würdigen,
gleichzeitig aber über das Zur-Verfügung-Stellen
von Theorieangeboten das Reflexionsspektrum
von Praxis in den spezifischen Arbeitszusammenhängen
zu erweitern und damit Praxisentwicklung
zu unterstützen” (Dubiski et al. 2021: 9).
Wissenschaft und Praxis bedienen hierbei zwei
unterschiedliche ‚Register’ im Feld der Kinder- und
Jugendarbeit. Auf der einen Seite steht die Praxis
der wissenschaftlichen Erkenntnisproduktion und
auf der anderen Seite die Praxis…
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Die Autor*innen
Asmae Harrach-Lasfaghi ist wiss. Mitarbeiterin
im Forschungsschwerpunkt Nonformale
Bildung der TH Köln. Sie koordiniert das
Netzwerk „Politische Bildung und OKJA in
NRW“. Zu ihren Forschungsschwerpunkten
gehören die Digitalisierung in der Kinder- und
Jugendarbeit und Politische Bildung.
Nils Wenzler ist wiss. Mitarbeiter am Institut
für Soziale Arbeit und Sozialpolitik an der
Universität Duisburg-Essen. Er lehrt und forscht
zu Sozialer Arbeit mit den Arbeitsschwerpunkten
macht- und herrschaftskritische Perspektiven,
Theorien und Geschichtsschreibung
Sozialer Arbeit.