Die bunte Welt der Podcasts
Im Auftrag der Otto-Brenner-Stiftung haben sich die Medienwissenschaftler Lutz Frühbrodt von der Hochschule Würzburg-Schweinfurt und seine Kollegin Ronja Auerbacher, die als freie Autorin für verschiedene Medien arbeitet, mit der Landschaft der Podcasts beschäftigt. In ihrer Studie interessieren sie sich besonders für die Frage, ob die Podcasts gerade auch für junge Menschen das neue Info-Medium sind. Ein Indiz dafür sei, dass unter den Top 50 der Podcast-Plattform Spotify über 40 % der Angebote als Politik-, Nachrichten- und Wissenspodcasts einzuordnen sind.
Die Studie kommt zum Ergebnis, dass in Deutschland 24 % der Bevölkerung im Alter von über 14 Jahren mindestens einmal im Monat einen Podcast nutzen. Davon nutzen 42 % Podcasts mindestens drei Mal im Monat, während 58 % angeben, wöchentlich oder täglich Podcasts zu nutzen. 46 % der Nutzer*innen sind im Alter von 14–29 Jahren und ebenfalls 46 % verfügen über eine hohe formale Bildung. Frühbrodt/Auerbacher sind der Auffassung, dass von einem Boom gesprochen werden kann und Podcasts zur politischen Meinungsbildung beitragen. Allerdings käme in vielen Podcasts nur ein begrenztes Spektrum an Positionen zur Geltung, ebenfalls sehen sie die Gefahr, dass unabhängige Medienmacher immer mehr von Profis (auch öffentlich-rechtlichen Anbietern) verdrängt würden.
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