Politische Jugendbildung unter den Bedingungen von Corona

Wie hat die Corona-Pandemie die Bildungsarbeit der Jugendakademie Walberberg beeinflusst? Mit welchen Herausforderungen wurden die Mitarbeitenden durch den Ausbruch der Pandemie und den gesellschaftlichen Lockdown konfrontiert? Welche neuen Formate, Ideen und Arbeitsweisen wurden für die Bildungsarbeit mit Jugendlichen entwickelt und wo wurden Grenzen sichtbar?

Profil und Aufgabe der Jugendakademie 
Die Jugendakademie Walberberg ist eine außerschulische Jugendbildungsstätte im Rheinland, ein Lernort für Jugendliche und junge Erwachsene. Das Haus liegt in landschaftlich schöner Lage am Hang des Vorgebirges zwischen Köln und Bonn und ist von Feldern, Wald und Wiesen umgeben. 

Wir organisieren Seminare im Bereich politischer, religiöser, sozialer und diversitätsbewusster Bildung. Ein Team aus hauptamtlichen Bildungsreferent*innen koordiniert und organisiert die Kurse und Veranstaltungen in Kooperation mit und für Schulen und Institutionen der offenen Jugendarbeit. Außerdem werden in der Jugendakademie jährlich mehrere bi- und trilaterale Jugendbegegnungen für Schüler*innen und junge Erwachsene durchgeführt, zudem ist sie eine der zentralen Bildungsstätten für die Seminare europäischer Freiwilliger im Rahmen des European Solidarity Corps.

Die Jugendakademie ist zugleich ein Übernachtungshaus für Gruppen, die ihr eigenes Programm planen und durchführen und lediglich die Infrastruktur nutzen möchten. Das Haus besteht aus mehreren Gebäudeteilen mit Gruppenräumen und Übernachtungszimmern und verfügt über ein attraktives Außengelände, welches viele Möglichkeiten für bewegungs- und erlebnispädagogische Angebote bietet, dazu gehören ein hauseigener Hochseilgarten, eine Kletterwand und ein Niedrigseilgarten.

Auswirkungen der Pandemie auf die Arbeit einer Jugendbildungsstätte 
Als Folge des Lockdowns im März 2020 erhielten wir reihenweise Absagen für terminierte und geplante Veranstaltungen für Kurse mit Schüler*innen. Die rechtlichen Vorgaben lockerten sich minimal im Frühsommer. Trotzdem war der Gedanke, dass Schüler*innen an einem außerschulischen Bildungsseminar in Kooperation mit einer Schule teilnehmen, für viele Partner noch kaum denkbar. Die Bewältigung des Distanzunterrichts und andere Herausforderungen in den Schulen durch verschiedene Wechselunterrichtsmodelle hatten Priorität. 

Im internationalen Bereich war die Situation noch schwieriger, da die pandemische Situation länderübergreifend eingeschätzt werden musste. Es war kaum daran zu denken, Auslandsreisen zu planen oder Jugendliche aus dem Ausland einreisen zu lassen. Die Freiwilligen, die bereits in Deutschland waren, sollten natürlich weiterhin an Bildungsmaßnahmen teilnehmen können. Diese wurden sehr kurzfristig und schnell in den digitalen Raum verlegt. Dies stellte eine Herausforderung für die durchführenden Bildungsreferent*innen,…

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Die Autorin

Eva Wissing ist Bildungsreferentin und Fachbereichsleitung Kooperationen mit Schulen an der Jugendakademie Walberberg.

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