Personen & Organisationen 1/2022

1. 
Ende November 2021 ist Professor Dr. Bodo Zeuner gestorben. Er war vieles für uns: Dozent, Mentor, Impulsgeber, kritischer, aber stets wohlwollender Gesprächspartner, väterlicher Freund, Vorbild … Er war ab 1972 als Ass. Prof. und von 1978 bis 2007 als Professor am Otto-Suhr Institut (OSI) der Freien Universität (FU) Berlin tätig. Er forschte und lehrte zu Gewerkschaften und Arbeitsbeziehungen, Rechtsextremismus und Parteien, verantwortete den Bereich Politische Erwachsenenbildung mit dem Schwerpunkt Arbeiterbildung und koordinierte die Lehre im Bereich des Berufsfeldes Politische Erwachsenenbildung/Außerschulische politische Jugendbildung.

Sein Credo war: „Gute“ politische Bildung unterstützt die Menschen beim Aufbau, bei der Bewahrung und bei der Verteidigung von weltbürgerlicher Mündigkeit. 

1978 begann Bodo Zeuner, zusammen mit seinem Kollegen Prof. Hans Kastendiek, seine wissenschaftliche Pionier-Ausbildungsarbeit von Bildner*innen der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung mit dem Schwerpunkt Bildungsurlaub/Arbeiterbildung. Seine theoretische Orientierung fand er in Oskar Negts Schrift über „Soziologische Phantasie und exemplarisches Lernen“ (1975) mit der prägenden Leitlinie, dass die Lernenden Subjekte ihres eigenen Lernprozesses werden. Wir selbst wurden dadurch angeregt, auch bei uns nach prägenden biografischen Wurzeln unserer politischen Weltsichten zu suchen. Die praktische Umsetzung dieser Vorstellungen fand mit dem bis heute sowohl konzeptionell-didaktisch als auch inhaltlich ausgesprochen innovativen Projektseminar im Hauptstudium zu „Theorie und Praxis des Bildungsurlaubs“ statt. Der bis heute bestehende gemeinnützige „Berliner Arbeitskreis für politische Bildung” (Bapob) ist damals von Teilnehmenden des Projektseminars gegründet worden. Die Verzahnung von kognitivem, emotionalem und Erfahrungslernen, von Theorie und Praxis, von individuellen und gemeinsamen Lernphasen und der Anregung zu kritischer Selbstreflektion und Selbstermächtigung, zu Netzwerkbildung und Selbstorganisation wurde für viele von uns Absolvent*innen eine ausgesprochen wertvolle und prägende Erfahrung, von der wir bis heute profitieren. Professoraler Standesdünkel und autoritäres Gehabe waren ihm fremd. Dafür konnte er zuhören und Selbstdenken unterstützen helfen, nur intervenierend, wenn die individuelle wie gesellschaftliche Emanzipation aus dem Blickwinkel geriet. Auch hier setzte Bodo Zeuner für unser gesellschaftliches Wirken bleibende Maßstäbe.

Elke König, Diplom-Politologin/ Schwerpunkt Erwachsenenbildung
Thomas Handrich, Diplom Politologe/ Consultant und Politische Radreisen


2. 
Prof. Dr. Sabine Walper ist seit dem 1. Oktober 2021 die neue Direktorin des Deutschen Jugendinstituts (DJI). Sie ist seit 2012 Forschungsdirektorin am DJI und tritt die Nachfolge von Prof. Dr. Thomas Rauschenbach an, der das Institut seit 2002 leitete.


3. 
Bei der digitalen Mitgliederversammlung des Arbeitskreises deutscher Bildungsstätten e. V. (AdB) im November 2021 wurde Boris Brokmeier, Geschäftsführer der Ländlichen Heimvolkshochschule Mariaspring e. V. als Vorstandsvorsitzender in seinem Amt bestätigt. Karin Pritzel, Geschäftsführerin Herbert-Wehner-Bildungswerks e. V., Dresden, ist als stellvertretende Vorsitzende wiedergewählt worden. Weitere Mitglieder des Vorstands sind: Anne Dwertmann, Geschäftsführerin der Jugendbildungsstätte Bremen – LidiceHaus gGmbH; Ibrahim Ethem Ebrem, Geschäftsführender Direktor von Teilseiend e. V. – Muslimische Akademie Heidelberg i. G.; Nina Pauseback, Pädagogische Leiterin der Jakob-Kaiser-Stiftung e. V.; Christine Reich, Geschäftsführerin der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein e. V.; Daniel Wunderer, Pädagogischer Leiter und Geschäftsführer der Villa Fohrde Bildungs- und Kulturhaus e. V.; Roland Wylezol, Leiter der Jugendbildungsstätte Kaubstraße/Alte Feuerwache e. V.


4.
Seit November 2021 ist Jan Krüger neuer erster Vorsitzender des Bundesarbeitskreis Arbeit und Leben (AL). Er ist Leiter der Abteilung Bildungspolitik und Bildungsarbeit beim DGB-Bundesvorstand. Er löst Matthias Anbuhl ab. Präsidentin des Bundesarbeitskreises ist Elke Hannack vom DGB, zweite Vorsitzende ist Katharina Seewald als Vertreterin des Deutschen Volkshochschulverbands. 


5. 
Daniela Broda, Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland (aej), und Wendelin Haag, Naturfreundejugend Deutschlands (NFJD), sind seit September 2021 neue Vorsitzende des Deutschen Bundesjugendrings (DBJR). Stellvertretende Vorsitzende sind Özge Erdoğan, Bund der Alevitischen Jugendlichen in Deutschland (BDAJ), Loreen Schreck, Sozialistische Jugend Deutschlands – Die Falken, Lea Herzig, Jugend im Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB-Jugend), Daniela Hottenbacher, Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Raoul Taschinski, Jugend des Deutschen Alpenvereins (JDAV), und Marius Schlageter, Ring deutscher Pfadfinder*innenverbände (rdp).


6. 
Dr. Karl Weber, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungswerke in der Bundesrepublik Deutschland e. V. (AKSB), beendete seine Tätigkeit für die AKSB zum Jahresende und ist seit 1. Januar 2022 Diözesancaritasdirektor und Vorstandsmitglied des Diözesancaritasverbandes im Bistum Limburg. 


7.
Kseniya Dziatlouskaya ist seit dem 1. November 2021 als Referentin für politische Bildung beim Bundesauschuss Politische Bildung e. V. (bap) tätig. Sie hat Politikwissenschaft studiert, promoviert zurzeit an der Universität zu Köln und arbeitete zuvor als Projektleiterin beim Bundesverband russischsprachiger Eltern e. V. (BVRE).


8.
Der Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e. V. (AdB) hat während seiner digitalen Mitgliederversammlung am 24./25. November 2021 drei neue Mitglieder in den Verband aufgenommen: Stiftung Adam von Trott, Imshausen e. V., Bildungsteam Berlin-Brandenburg e. V. und Internationales Begegnungszentrum Friedenshaus e. V. (IBZ).


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